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Henrik Ibsen, "Peer Gynt", ETA Hoffmann Theater Bamberg

Premiere Mittwoch, 30. April, 19:00 Uhr, inklusive Tanz in den Mai, im Großen Haus

„Peer, du lügst!“ – Peer Gynt ist ein hemmungsloser Schwindler und ein Träumer, ein Antiheld zwischen Einsamkeit und Größenwahn, jemand, der sich die Welt zu eigen macht, so wie sie ihm gefällt. Nach dem Tod seines Vaters wächst er als Außenseiter in ärmlichen Verhältnissen auf. Voller Sehnsucht nach Anerkennung erfindet er sich mit Geschichten immer wieder neu.

 

Copyright: Birgit Hupfeld

Als Sonderling ausgeschlossen, werden ihm jedoch ständig seine Grenzen aufgezeigt und so beschließt er, seiner Bedeutungslosigkeit zu entkommen: „Wartet nur, bis ich was richtig Großes mache. Ja, ich werde König, Kaiser werden, wer weiß, was einer wird.“ Er lässt sein Zuhause hinter sich und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise um die Welt, auf die Suche nach seinem „Gynt’schen Ich“. Über Jahrzehnte und stets rastlos treibt ihn sein Leben auf der Überholspur an, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen. Er landet im Reich der Trolle, in der Wüste, auf hoher See, probiert Lebensentwürfe, blendet, wechselt Identitäten, sucht, flüchtet und verwirft.

Beim Versuch, er selbst zu sein, begegnet er unzähligen Menschen und Sagengestalten, aber nie sich selbst. All die Zeit über hat er nichts bewirkt, nichts geändert oder vollendet. Und so steht der „Faust des Nordens“ am Ende als alter Mann in seiner inzwischen zerstörten Heimat, ein armer Tor, eine Zwiebel in der Hand, nicht schlauer als zuvor und befindet: „Das hört ja nicht auf! Immer Schicht noch um Schicht! Kommt denn der Kern nun nicht endlich ans Licht?! Bis zum innersten Innern, – da schau mir einer! – Bloß Häute, – nur immer kleiner und kleiner“ – ohne Kern im Innersten des Bewusstseins.

Henrik Ibsen schrieb 1867 mit seinem dramatischen Gedicht ein rätselhaftes, vor Einfallsreichtum strotzendes und weltumspannendes Meisterwerk. Und obwohl inzwischen über 150 Jahre alt, erscheint Peer Gynt wie ein typischer Charakter der Gegenwart. Getrieben vom Wunsch nach Identität in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt empfindet manch einer den Verlust des Selbst stärker denn je.

Regie     Sibylle Broll-Pape
Bühne und Kostüme     Trixy Royeck
Live-Musik     Bettina Ostermeier
Dramaturgie     Petra Schiller
Besetzung

Es spielen: Marek Egert, Alina Rank, Stephan Ullrich, Florian Walter, Barbara Wurster, Marek Egert

 

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