
150 Künstler*innen kommen aus der ganzen Welt. Wie schauen sie im Lichte der Geschichte auf die globale armenische Gegenwart und darüber hinaus? Der 24/April 2025 markiert den 110. Jahrestag des Völkermords an den Armenier*innen im Osmanischen Reich. Die erneute Eskalation des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach im Jahr 2020, Hungerblockaden und Vertreibung in den Folgejahren, haben die traumatischen Erinnerungen an das Massaker von 1915 für viele Armenier:innen wieder aufflammen lassen. Doch trotz der vielen Jahre, die seitdem vergangen sind, hat die Welt wenig aus dieser Geschichte gelernt. Mit ihren Werken erzählen die Regisseur*innen, Fotograf*innen und Schriftsteller*innen nicht nur vom Genozid und den Krieg in Bergkarabach, sondern auch vom gegenwärtigen Armenien.
Vom 24–27/April eröffnet das Festival mit einem vielseitigen Programm. Den Auftakt bildet Tigran Hamasyans Konzertperformance THE BIRD OF A THOUSAND VOICES am 24/April, gefolgt von den Uraufführungen KARABAKH MEMORY von Roza Sarkisian, DONATION von Atom Egoyan sowie einem KONZERTABEND mit Eileen Khatchadourian und dem Collectif Medz Bazar. Die Berlin-Premiere von KIM am 3/Mai von und mit Nairi Hadodo geht von keiner geringeren Protagonistin aus als Kim Kardashian – deren Ahnen väterlicherseits Armenier*innen waren – und komplettiert neben Gastspielen aus Amsterdam, Jerewan, Istanbul und Göteborg das Performance- und Konzertprogramm des Festivals.
Am Eröffnungswochenende starten auch die Literatur-, Film- und Ausstellungsprogramme. Im Rahmen der Literaturreihe MEINE SEELE IM EXIL bringt Kuratorin Anahit Bagradjans in szenischen Einrichtungen, Lesungen und Gesprächen prominente Vetreter*innen der armenischen und diaspora-armenischen Literatur mit relevanten Stimmen der Berliner Literaturszene zusammen. Vigen Galstyan indessen präsentiert in der Filmreihe KEEPING UP THE HOUSE über 20 armenische Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus den vergangenen zehn Jahren. Die Kunstausstellung FUTURE IMPERFECT zeigt in den Foyers des Maxim Gorki Theaters und des Studio Я, im Gorki Kiosk sowie im Palais am Festungsgraben über 70 Werke zeitgenössischer armenischer Künstler*innen.
Ale Infos: www.gorki.de/de/100plus10